Mehr Pannenhilfe für Elektroautos wegen beschleunigtem Reifenverschleiß

Aus einem Artikel von De Telegraaf geht hervor, dass der ANWB (niederländische Pannenhilfeorganisation) jährlich über 1,35 Millionen Pannenmeldungen erhält, was durchschnittlich 3.700 Hilfeersuchen pro Tag entspricht. Diese Zahl ist seit 2015, als es 1,1 Millionen Meldungen gab, deutlich gestiegen. Laut Strassenwacht-Direktorin Eva-Marie Beij sucht der ANWB nach effizienteren Möglichkeiten, sein Personal einzusetzen. Dazu gehört auch die telefonische Hilfe, die bis 2023 bereits 60.000 Fahrten eingespart hat. Außerdem wird die Pannenhilfe auf Dringlichkeitsbasis geleistet, so dass in weniger dringenden Fällen später, aber immer noch innerhalb von drei Stunden geholfen werden kann.

Bemerkenswert ist der Anstieg der Zahl der Elektrofahrzeuge mit Pannen. Im Jahr 2023 waren es 65.000. Während bei Benzinautos oft die Batterie der Übeltäter ist, sind Elektrofahrzeuge meist vom Reifenverschleiß betroffen. Dies ist auf ihr höheres Gewicht und ihre schnelle Beschleunigung zurückzuführen. Außerdem werden oft Ökoreifen montiert, um die Reichweite zu erhöhen, aber diese sind dünner und daher anfälliger.

Da Elektroautos in der Regel kein Reserverad haben, hat der ANWB universelle Ersatzräder entwickelt, die bereits 10.000-mal verwendet worden sind. Außerdem werden Anhänger verwendet, um leere Batterien aufzuladen. Die Organisation erneuert auch ihren eigenen Fuhrpark und setzt ab diesem Jahr ausschließlich Elektrofahrzeuge ein, darunter zwei Elektro-Lkw.

Darüber hinaus stellt der ANWB fest, dass die Autos in den Niederlanden immer älter werden und das Wissen, einfache Reparaturen selbst durchzuführen, abnimmt. Wo früher ein platter Reifen selbst gewechselt wurde, ist dies heute in jeder fünften Pannenmeldung die Ursache für den Anruf.